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ENSEMBLE 2016/7 —– Dossier
deaufbau sollte gefeiert, angeregt und initiiert
werden – und zwar aus der Gemeinde selbst her-
aus. Dazu wurde am Anfang vor allem an den
Aufbau von Kirchgemeindehäusern gedacht.
Gemeinschaft und Geselligkeit
Dem Synodalrat war es wichtig, für die Feier kei-
nen Normalfall vorzuschreiben, sondern den Ge-
meinden möglichst grosse Freiheit bei der Gestal-
tung des Kirchensonntags zu lassen. Dies, damit
die Vielfalt in der Einheit sichtbar wird. Es wurde
betont, dass der Gottesdienst Teil eines ganzheit-
lichen Sonntags ist. Im Anschluss an den Gottes-
dienst sollte auch eine besinnliche Gemeindefeier
Raum haben, bei der dem Bedürfnis nach Gemein-
schaft und Geselligkeit Rechnung getragen wird.
Die Synode folgte dem Antrag des Synodalrats zur
Einführung eines Kirchensonntags und setzte die-
sen auf Anfang Februar fest, in Erinnerung an das
bernische Reformationsmandat vom 7. Februar
1528. So wurde am 2. Februar 1913 der erste Kir-
chensonntag gefeiert.
Bis in die 20er-Jahre überliess der Synodalrat
die Themenwahl den einzelnen Kirchgemeinden.
Im Zusammenhang mit dem Bestreben nach Ein-
heit aller protestantischen Kirchen der Welt wur-
de dann ein gemeinsames Überthema beschlos-
sen. Betrachtet man die gewählten Themen der
letzten 100 Jahre, lässt sich eine grosse Vielfalt
feststellen. Es gibt aber auch wiederkehrende The-
men, die sich im Laufe der Jahre grosser Beliebt-
heit erfreuten und zu Schwerpunkten des Kirchen-
©Michael Stahl