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ENSEMBLE 2016/10 —– Dossier
nungen mit Menschen am Weg. Als Pilgerbeglei-
terin kann ich Kontakte zu interessanten Menschen
vor Ort herstellen.
Wer soll sich eher einer begleiteten Gruppe an-
schliessen? Wer profitiert mehr, wenn er allein
aufbricht?
Wem es vor allem darum geht, sich selbst zu
begegnen und sich selbst kennen zu lernen, oder
wer vor allem eine sportliche Leistung erbringen
oder einfach die Natur geniessen will, der geht
besser allein oder mit Freunden los. Wer bereit ist,
sich auf eigene Lebensthemen einzulassen und
mal allein oder mal im Austausch mit anderen
darüber nachzudenken, oder wer als Pilgeran
fängerin einfach mal mit anderen unterwegs sein
möchte, der schliesst sich eher einer Gruppe an.
Können Sie uns Einblick geben in den Tagesablauf
eines begleiteten Pilgertages?
Wir starten recht früh, aber immer nach einem
ausgiebigen Frühstück in den Tag. Vor Beginn der
Wanderung kommen wir zu einem besinnlichen
Moment zusammen. Dazu gehören auch einige
Bewegungs- und Atemübungen und ein Gedanke,
der in das Tagesthema einführt. Oft starten wir
dann schweigend in das erste Wegstück. Jede hängt
individuell ihren Gedanken nach, öffnet sich für
den Tag oder tastet sich schon an das Tagesthema
heran. Regelmässige Stundenhalte, einige Statio-
nen, an denen wir uns gemeinsam mit dem Tages-
thema auseinandersetzen, und hin und wieder
eine Begegnung mit interessanten, ortsansässigen
Menschen bereichern den Tag. Das Essen gestalten
wir oft als «Teilete». Es ist mir wichtig, dass wir ei-
nander in Achtung wahrnehmen und füreinander
schauen. Wenn wir in der Unterkunft ankommen,
brauchen wir genug Zeit für die Reinigung von
Körper und Kleidung. Pilgern spült auch Dunkles
aus unserer Seele an die Oberfläche. Vor dem Schla-
fengehen beschliessen wir den Tag gemeinsam mit
einem Lied, einem Text oder einem Gebet.
Sie bieten einige Reisen selbst an. Bei anderen
werden Sie von Organisationen angefragt. Wer
sind Ihre Arbeitgebenden und was erwarten diese
von Ihnen?
Oft macht es Sinn, mit einer Kirchgemeinde,
einem Verein oder einer Firma zu kooperieren. Sie
bieten dann die Pilgerreise für ihre Mitglieder an.
Weiterführende Links
Website von Marianne Lauener
www.pilgerbegleitung.chStandpunkt des Synodalrats
www.refbejuso.ch> Standpunkte > Reformiert Pilgern
Thesen zum postmodernen Pilgern und die «Berner Studie zum
Jakobspilgern 2008»
www.kirchenbund.ch/de> Themen > Kirche und Tourismus
> Dokumente & Links
Jakobsweg
www.jakobsweg.ch©zVg
Im Wandern
bewandert:
Pilgerbegleiterin
Marianne Lauener.
Experte de la marche:
l’accompagnatrice
de pèlerinage
Marianne Lauener.