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Kreuz und quer —– ENSEMBLE 2016/11
R E I S E H Ö R B E H I N D E R T E N G E M E I N D E
26 Personen und ein Rollator auf Rhodos
Von Andreas Nufer
– Rund ein Drittel
aller in der Schweiz produzierten
Lebensmittel geht gemäss dem Ver-
ein «Foodwaste» zwischen Feld
und Teller verloren oder wird ver-
schwendet. Das entspricht pro
Jahr rund 2 Millionen Tonnen
Nahrungsmitteln oder der La-
dung von rund 140 000 Lastwa-
gen, die aneinandergereiht eine
Kolonne von Zürich bis Madrid
ergeben würden. Fast die Hälfte
der Abfälle werden in Haushal-
ten und der Gastronomie verur-
sacht: Pro Person landen hier
täglich 320 Gramm einwand-
freie Lebensmittel im Abfall.
Dies entspricht fast einer ganzen Mahlzeit.
In Bern hat sich eine Gruppe junger Erwachse-
ner zusammengefunden, denen die Verschwen-
dung von Nahrungsmitteln nicht egal ist.
Zusammen mit Spitzenköchen aus dem Hotel
Schweizerhof tischen sie am 22. September Köst-
lichkeiten auf, die aus Nahrungsmitteln zubereitet
wurden, die sonst weggeschmissen worden wären.
Die «Schweizer Tafel», die «Äss-Bar» und andere
Von Susanne Bieler-Arnold
– Für viele Menschen mit
einer Hörbehinderung ist es einfacher in einer
Gruppe zu reisen als allein. Deshalb ist die Grup-
penreise der Hörbehindertengemeinde ein will-
kommenes Angebot.
Die Teilnehmenden sind zwischen 46 und
81 Jahre alt – die Interessen ebenso weit gefächert:
von «Ich möchte im Meer baden», «Ich möchte
Neues entdecken» bis «Ich möchte den höchsten
Berg von Rhodos besteigen».
Wir waren zwei Begleiterinnen und konnten
den verschiedenen Interessen gerecht werden.
Drei Ausflüge machten wir gemeinsam, die ande-
ren waren freiwillig.
Ein Ausflug führte uns im staatsbesuchähn
lichen Taxikonvoi zu einem Kloster mit Kreuzweg
und Aussichtspunkt. Ein wunderbarer Rundblick
über die Insel – und dann ein Malheur: Eine Russin
liess – wohl abgelenkt durch unsere illustre
Gruppe – ihr Smartphone fallen. Zetergeschrei und
werden sie anliefern. Ab 15 Uhr sind dann jene, die
das mögen, eingeladen, das 60 Meter lange Ban-
kett auf dem Bahnhofplatz Bern miteinander auf-
zubauen und festlich einzurichten. Ab 18 Uhr gibt
es Apéro, Buffet à discrétion für alle, kurze Reden
und kulturelle Beiträge. Um 20.30 Uhr beschliessen
wir den Abend mit einer musikalischen Feier zum
Erntedank in der Heiliggeistkirche. Eine Anmel-
dung ist nicht nötig. Getränke werden verkauft,
Kollekte zur Deckung der Unkosten.
Eine Kooperationsveranstaltung von:
offene kirche, Katholische Kirche Region Bern,
Kirchgemeinde Heiliggeist, Reformierte Kirchen
Bern-Jura-Solothurn
Hauptsponsoren: Hotel Schweizerhof Bern,
Schweizer Tafel
Partner: Äss-Bar,
foodwaste.ch, radiesli, transi-
tion bern, BENE (Universität Bern), OGG, vo gesch-
ter, Bio für Jede, Bioschwand, Longomaï, Neue
Gärten des HEKS, soliTerre, Bern isst Bern, Stifts-
garten GmbH, Zum guten Heinrich, Décroissance
Bern
Weitere Infos:
www.foodsave-bern.chFacebook: Foodsave Bern
literweise Tränen. Beherzt kletterte ein Alpinist
unserer Gruppe über das Geländer den Berg hinab
und angelte sich das Telefon. Freudentränen und
Küsschen. Der Held des Tages war gekürt!
Beim Besuch einer orthodoxen Kirche erlebten
wir die Segnung eines Säuglings. Es war eindrück-
lich. Der orthodoxe Priester ging mit dem Baby
auf dem Arm ins Allerheiligste, umrundete den
Altar und hob es in die Höhe, um es Gott ans Herz
zu legen. Und wir erhaschten zudem einen Blick
ins Allerheiligste, wie sonst nur in der Osterwoche.
Die Bilder beeindruckten die Hörbehinderten sehr,
da sie auf das Visuelle angewiesen sind.
Die Hemmschwelle für seelsorgerliche Ge
spräche ist auf einer Reise niedrig und die Gele-
genheit wurde rege genutzt. Die Andachten boten
Gesprächsstoff.
Alle kehrten glücklich und wohlgenährt wie-
der heim – auf das nächste Mal!
offene
kirche
Foodsave-Bankett
Erntedank auf dem Bahnhofplatz Bern
Donnerstag, 22. September 2016, ab 15 Uhr
KatholischeKirche
RegionBern
E R N T E D A N K I N B E R N
Foodsave-Bankett