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Fokus —– ENSEMBLE 2016/13

V O N D E R B A S I S O R G A N I S AT I O N Z U R U M W E L T F A C H S T E L L E

30 Jahre «oeku – Kirche und Umwelt»

Aus der ökumenischen Bewegung für

Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung

der Schöpfung entstanden, ist die 1986

gegründete «oeku» heute eine schweizweit

anerkannte kirchliche Umweltfachstelle. Sie

ist zudem eng mit den Reformierten Kirchen

Bern-Jura-Solothurn verbunden.

Von Kurt Zaugg-Ott*

Im Gründungsjahr 1986 der «oeku» prägten Kata-

strophen wie die Kernschmelze im Kernkraftwerk

Tschernobyl und der Brand in Schweizerhalle das

öffentliche Bewusstsein. Die erste europäische

Ökumenische Versammlung in Basel «Frieden in

Gerechtigkeit» von 1989 nahm das Umweltanlie-

gen bewusst auf: «Wir müssen lernen, dass unser

Glück und unsere Gesundheit weniger von mate-

riellen Gütern abhängen als von den Gaben der

Natur und von unseren Mitgeschöpfen, von

menschlichen Beziehungen und von unserer Be-

ziehung zu Gott.

Klimakrise und Fukushima

Die Klimakonferenzen von Kopenhagen und Paris

hielten in Kirchen und Öffentlichkeit das Bewusst-

sein aufrecht, dass zum Schutz des Klimas drin-

gend der Verbrauch fossiler Energien reduziert

werden muss. Die «oeku» sammelte mit Unterstüt-

zung der Landeskirchen Unterschriften für meh-

rere Petitionen zur Klimapolitik und setzte sich

für ein griffiges CO

2

-Gesetz ein.

Zudem setzt sich die «oeku» seit ihrem Beste-

hen für den Ausstieg aus der Kernenergie ein –

eine Stellungnahme zur Abstimmung vom 27. No-

vember findet sich auf der «oeku»-Homepage. Die

«oeku» hält aber an einem positiven Zugang zu

Umweltfragen fest. Denn nicht Katastrophensze-

narien motivieren zum Handeln, sondern unsere

Liebe zur Schöpfung und der Glaube, dass verant-

wortliches Handeln eine Wende zum Besseren

bewirken kann.

Vernetzung mit Refbejuso

In den Anfangsjahren hat die «oeku» hart für die

Finanzierung der kirchlichen Umweltarbeit ge-

kämpft. Durch die Vernetzung mit den Reformier-

ten Kirchen Bern-Jura-Solothurn sind aber immer

wieder grössere Unterstützungsbeiträge zur «oe-

ku» gelangt. So half 1992 beispielsweise die Weih-

nachtskollekte der Reformierten Kirchen Bern-

Jura-Solothurn einen finanziellen Engpass zu

überbrücken. In Zusammenhang mit der Aufhe-

bung der Fachstelle Ökologie bei den Reformier-

ten Kirchen Bern-Jura-Solothurn erhält die «oeku»

seit dem Jahr 2000 jährliche Projektbeiträge. Dies

zusätzlich zum Beitrag der Reformierten Kirchen

Bern-Jura-Solothurn via die Deutschschweizer Kir-

chenkonferenz. Mit diesen Geldern konnte die

«oeku» unter anderem das Umwelthandbuch «Es

werde grün» oder das Kateche-

se-Lehrmittel «Bibel – Umwelt

– Unterricht» realisieren, die

Fonds für Energieberatung und

für Solaranlagen der Refor-

mierten Kirchen Bern-Jura-So-

lothurn verwalten und einen

Solarleitfaden erarbeiten. In

Zusammenarbeit mit der

«oeku» haben die Reformierten

Kirchen Bern-Jura-Solothurn

eine eigenständige energiepo-

litische Position erarbeitet (vgl.

Standpunkt des Synodalrats

«Lebensgrundlagen erhalten»)

und sich entsprechend bei kan-

tonalen Abstimmungsvorlagen

geäussert.

©Patrick Gutenberg /Ex-Press

Die «oeku» setzt

sich seit ihrem

Bestehen für den

Ausstieg aus der

Atomenergie ein.

Depuis sa création,

«oeku» s’engage

pour la sortie du

nucléaire.

* Leiter «oeku»