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ENSEMBLE 2016/13 —– Fokus

« U N T E R W E G S Z U M D U »

Persönliche Partnervermittlung

«Unterwegs zum Du» ist eine Partner-

vermittlung mit christlichem Hintergrund.

Die Kundschaft wird persönlich betreut

und auf ihrer Suche begleitet. Der Vorteil:

Man muss sich nicht durch Hunderte Profile

klicken, um jemanden zu finden.

Von Adrian Hauser

«Allen gemeinsam ist, dass sie nach einer ernst-

haften Partnerschaft suchen», sagt Dora Fankhau-

ser, Stellenleiterin von «Unterwegs zum Du» in

Burgdorf. Die Partnervermittlung wurde 1938 von

einem reformierten Pfarrer gegründet, die Stelle

in Burgdorf für die Region Bern-Mittelland wird

heute unter anderem von den Reformierten Kir-

chen Bern-Jura-Solothurn finanziert. Hinzu kom-

men Privatspenden, Beiträge aus Kollekten und

die Gebühren der Kundschaft. Die Suchenden be-

zahlen eine einmalige Gebühr von 600 Franken

und danach monatlich jeweils 30 Franken. Dafür

können sie so lange bei der Agentur eingeschrie-

ben bleiben, wie sie wollen. «Wenn jemand auf-

grund der persönlichen Situation den vollen Be-

trag nicht sofort zahlen kann, gehen wir darauf

ein», erklärt Dora Fankhauser. So beispielsweise,

wenn jemand auf Beiträge der Invalidenversiche-

rung angewiesen ist, Sozialhilfe oder Arbeits­

losengeld bezieht.

Persönliche Begleitung

Dora Fankhauser arbeitet bereits seit mehreren

Jahren für «Unterwegs zum Du». Interessiert sich

jemand für die Vermittlung, findet zunächst ein

Erstgespräch statt. «Dieses ist gratis und wir er­

klären dabei, wer wir sind und wie wir arbeiten»,

berichtet Dora Fankhauser. «Die Interessierten

erhalten nach diesem Gespräch den Vertrag, einen

Fragebogen und allgemeine Informationen. Wir

machen aber keinen Druck!» Entscheidet sich

dann jemand, auf diesem Weg nach einer Part-

nerschaft zu suchen, erstellt er oder sie einen Pro-

filtext, der in die Datenbank aufgenommen wird.

In dieser befinden sich aktuell zwischen 200 und

300 Personen aller Schichten mit einem Durch-

schnittsalter von über 50. «Es gibt jedoch auch

Personen um die 40 oder jünger, die noch einen

Kinderwunsch haben», erklärt Dora Fankhauser.

«Unterwegs zum Du» steht allen offen, unabhän-

gig von der Konfession oder der Nähe zur Kirche.

In einem geschützten Bereich auf der Website, die

kürzlich modernisiert wurde, können die Kundin-

nen und Kunden die Profile anderer ansehen und

Nachrichten austauschen. Bei Bedarf begleitet

Dora Fankhauser die Menschen auf ihrer Suche,

gibt Tipps, hilft über Enttäuschungen hinweg,

vermittelt manchmal auch, wenn sie denkt, dass

zwei besonders gut zusammenpassen könnten.

Gesucht und gefunden

Ein Paar, bei dem dieses Vorgehen eingeschlagen

hat, sind Martina Hartmann und Urs Müller aus

Bern. Beide sind zwischen 50 und 60 Jahre alt,

haben Kinder aus einer ersten Ehe und entschie-

den sich gegen Ende 2014 für ein Erstgespräch bei

Dora Fankhauser. Dann ging alles sehr schnell:

Ende Januar 2015 trafen sie sich auf Empfehlung

von Dora Fankhauser zum ersten Mal und fanden

sofort Gefallen aneinander. Seit Februar 2016 sind

die beiden verheiratet und offensichtlich sehr

glücklich miteinander. «Der grosse Vorteil dieser

Partnervermittlung ist, dass die Beraterinnen die

Personen kennen, die sich auf der Plattform be-

wegen, und in unserem Fall hatte Dora Fankhau-

ser ein ganz besonders treffsicheres Gespür!»,

freuen sie sich. Das begrenzte «Angebot» empfin-

den sie als Vorteil: «Auf anderen Plattformen sind

so viele Leute, dass man teilweise den Wald vor

lauter Bäumen nicht sieht», so Martina Hartmann

und Urs Müller. «Zudem kann die Beraterin beim

Erstgespräch Personen mit unlauteren Absichten

rausfiltern.»

Weitere Informationen:

www.zum-du.ch

Dora Fankhauser

©Adrian Hauser