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Dossier —– ENSEMBLE 2016/14

Die Schweiz streicht Entwicklungsgelder

zusammen, was eine Kapitulation vor

den Herausforderungen der Weltgemein-

schaft bedeutet. In der Entwicklungshilfe

gefragt ist ganzheitliches Denken, wie

es kirchliche Akteure fordern.

Von Heinz Bichsel*

Die Parlamentsdebatte zum Rahmenkredit der

Entwicklungszusammenarbeit 2017 bis 2020 im

Sommer 2016 hat gezeigt, dass Gewissheiten im

Budget fehl am Platz sind. Auch wenn die

schlimmsten Szenarien nicht eingetroffen sind,

steht doch fest, dass in den kommenden Jahren

die internationale Zusammenarbeit der Schweiz

nicht mehr 0,5 Prozent des Bruttonationaleinkom-

mens erreichen wird. Damit wird der entsprechen-

de Parlamentsentscheid von 2011 in Frage gestellt

und bewusst ein Zeichen gesetzt: Man denkt nicht

daran, der von der UNO seit 1970 postulierten For-

derung nachzukommen, 0,7 Prozent des Brutto-

nationaleinkommens für öffentliche Entwick-

lungshilfe aufzuwenden. Eine Forderung, die

übrigens von den landeskirchlichen Werken der

Entwicklungszusammenarbeit seit jeher unter-

stützt wird. Leider wird sie bisher nur von wenigen

Ländern wie beispielsweise Norwegen, Schweden,

Dänemark, Niederlande, Grossbritannien oder Lu-

xemburg erfüllt.

Im Konzert der internationalen Gemeinschaft

wirkt diese schweizerische Debatte peinlich. Ge-

hört die Schweiz doch zu den reichsten Ländern

der Welt und hat beste Aussichten, diesen Platz

auch in Zukunft zu behaupten.

SCHADENS-

BEGRENZUNG

STATT

ENTWICKLUNG?

INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT

LIMITER LES DÉGÂTS

AU LIEU DE DÉVELOPPER?

LA COOPÉRATION INTERNATIONALE

* Bereichsleiter Ökumene, Mission, Entwicklungszusammen­

arbeit und Migration