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ENSEMBLE 2017/16 —– Dossier
Statt über Jugendliche und junge Erwach-
sene zu schreiben, lassen wir sie selbst für
sich sprechen. Die ENSEMBLE-Redaktion
führte mit sieben Personen der kommenden
Generation ein Gespräch über Kirche,
Religion und Glauben.
Interview von Adrian Hauser
Roman Schmid, Sie sind eines der jüngsten Mit-
glieder der Synode. Wie sind Sie dazu gekommen?
Roman Schmid: Ich wurde dafür vom Jugend-
arbeiter meiner Kirchgemeinde angefragt. Wir
kannten uns bereits, da ich mich in der Jugend
arbeit engagiert habe. Es wurde ein Sitz in der
Synode frei, und man wollte jemand Jungem die
Gelegenheit bieten, mitzuwirken. Vorher wusste
ich, dass es eine Synode gibt, ich wusste aber
nicht, wie genau sie funktioniert.
Fühlen Sie sich als junges Mitglied ernst genom-
men?
Roman Schmid: Ich denke, es braucht eine ge-
wisse Anlaufzeit, um herauszufinden, was läuft
und welches die Themen sind. Es gibt gewisse
Themen, die immer wieder kommen, und da hat
man natürlich einen Vorteil, wenn man schon
länger dabei ist. Aber ich fühle mich grundsätzlich
ernst genommen.
Riccardo Schmidlin, Sie helfen als «Accos» bei Kon-
firmationslagern und im Konfirmationsunterricht
mit. Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit dem
Gesamtleitungsteam?
Riccardo Schmidlin: Die Zusammenarbeit ist
sehr gut. Wir verstehen uns gut.
Können Sie Ihre Ideen einbringen?
Riccardo Schmidlin: Ja, wenn wir Ideen oder
Verbesserungsvorschläge haben, dann teilen wir
das den Verantwortlichen mit. Danach diskutieren
wir darüber und versuchen, Lösungen zu finden.
Aber wir sagen nicht nur, was schlecht ist, sondern
auch, was gut ist und was man weiterführen sollte.
Estelle Plüss, Sie sind im «Hip-Hop Center» aktiv.
Warum gerade dort?
Estelle Plüss: Das war zuerst eher ein Zufall, da
ich an einem Mundart-Rap-Workshop teilgenom-
men habe. Mir hat es dort sehr gut gefallen, und
die Workshop-Leiter sahen Potenzial in mir und
meinten, ich soll doch weiterhin kommen. Das tat
ich dann auch und zeitweise war ich jeden Tag
dort. Ich habe gerappt, geübt und geschrieben,
mich aber auch anderweitig im «Hip-Hop Center»
engagiert.
Wie haben Sie sich anderweitig engagiert?
Estelle Plüss: Man kann dort nicht nur rappen,
sondern auch tanzen und Graffitis sprayen. Es gab
ein «Kids-Breakdance» und da habe ich die Leitung
unterstützt, Zvieri gemacht und beim Abwasch
geholfen. Ich habe aber auch schon Rap-Work-
shops in Kirchgemeinden gegeben.
NÄCHSTE GENERATION
MITEINBEZIEHEN
GESPRÄCH MIT JUNGEN ERWACHSENEN
IMPLIQUER LA NOUVELLE GÉNÉRATION
ENTRETIEN AVEC DES JEUNES ADULTES
©Mauro Mellone
Jugendarbeiter
Christoph Kipfer
(links) und Redaktor
Adrian Hauser
erklären das Setting.
Christoph Kipfer
(à gauche), anima-
teur jeunesse,
et Adrian Hauser,
rédacteur, en pleins
préparatifs.