ENSEMBLE Nr. 2 - Oktober 2015 - page 24

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Kreuz und quer —– ENSEMBLE 2015/2
KREUZ
UND
QUER
DE
LONG
EN
LARGE
von Anne-Marie Saxer-Steinlin,
Leiterin Fachstelle Migration
Die Bilder sind erschreckend, die Zahlen unfassbar:
Noch nie verzeichnete das UN-Flüchtlingshilfswerk
UNHCR so viele Flüchtlinge wie jetzt. Der Jahres-
bericht Global Trends zeigt, dass Ende 2014 ganze
59,5 Millionen Menschen auf der Flucht waren. Die
Mehrheit unter ihnen – 38,2 Millionen – sind Ver-
triebene im eigenen Land, 19,5 Millionen sind in
einen anderen Staat geflüchtet, meistens in ein
Nachbarland. Rund 1,8 Millionen Asylsuchende
warten auf einen Entscheid zu ihrem Gesuch. Die
Hälfte aller Flüchtlinge sind Kinder! Der massive
Anstieg wird hauptsächlich durch die Bürgerkriege
in Syrien und Irak sowie durch Konflikte in einigen
afrikanischen Staaten verursacht.
Nur ein kleiner Teil dieser Schutz suchenden
Menschen erreicht die Grenzen Europas. Aber na-
türlich steigen – trotz neuen Grenzzäunen und
Abschreckungsmassnahmen – auch hier die Zah-
len der Asylgesuche. Das Staatssekretariat für Mi-
gration rechnet mit 29 000 Gesuchen im Jahr 2015.
Das stellt alle Verantwortlichen vor grosse Heraus-
forderungen, die aber gemäss den Erfahrungen
aus der Kosovo-Krise lösbar sind. Da weder der
Krieg in Syrien ein Ende findet, noch die Situation
in Eritrea sich bessert, dürfen viele Menschen als
vorläufig Aufgenommene oder auch für immer
hierbleiben.
Resolution der Synode
Die Mitglieder der Sommersynode 2015 haben
eine Resolution verabschiedet, in der sie die Kirch-
gemeinden bitten:
• das Engagement der Hilfswerke, insbesondere
des HEKS, zugunsten der Flüchtlinge bei uns
und anderswo aktiv zu unterstützen,
• gemäss dem Aufruf des Synodalrats vom Sep-
tember 2014 Wohnraum zu suchen und Flücht-
lingen zur Verfügung zu stellen,
• dazu beizutragen, dass Flüchtlinge bei uns offen
und gastfreundlich aufgenommen werden.
Zusammen mit den Behörden des Kantons Bern
und den zuständigen Hilfswerken suchen die Kir-
chen Liegenschaften für Kollektivzentren wie auch
Wohnungen für Familien und Einzelpersonen.
Kennen Sie grössere Liegenschaften, die zurzeit
Obdach für Asylsuchende
und Flüchtlinge
Das Staatssekretariat für Migration rechnet
in diesem Jahr mit 29 000 Asylgesuchen.
Da sich die Situation in den Herkunftsländern
bisher kaum verbessert, suchen die Kirchen
Liegenschaften und Wohnungen für Men-
schen, die vor Krieg oder Verfolgung flüchten
müssen.
M I G R A T I O N
© Emanuel Ammon Aura
Nur ein kleiner Teil der Schutzsuchenden erreicht Europa.
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