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ENSEMBLE 2016/12 —– Fokus

thematische Auseinandersetzung zu ermöglichen.

Beispiele solcher Spannungsfelder sind «Individu-

alität und Gemeinschaft», «Geld und Geist» oder

«Vielfalt und Einheit». Viele wünschen sich eine

reformierte Kirche mit mehr Profil. Gleichzeitig

gehört zur Volkskirche das Ja zur inneren Vielfalt.

Paulus spricht von der Kirche als einem Leib mit

vielen Gliedern. «Welchen Weg soll unsere Kirche

wählen zwischen diesen beiden unverzichtbaren

Polen? Darauf braucht es eine Antwort.»

Matthias Zeindler erinnerte daran, dass es in

der Bibel Visionen gibt. Wichtiger als Visionen sei

indessen das Hören: «Eine Vision gewinnt die

Kirche dann und nur dann, wenn sie auf die Bibel

hört. Und wenn sie darum betet, dass sie dabei

vernimmt, was Gott ihr zu sagen hat.»

Die Aussage des auferstandenen Christus: «Mir

ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden.

Geht nun hin und macht alle Völker zu Jüngern ...»

(Matthäus 28, 18 f.) bildet für Matthias Zeindler die

Basis des christlichen Glaubens und der christ­

lichen Kirche. Er zog daraus den Schluss: «Wenn

wir nach einer Vision für unsere Kirche suchen,

dann kann sie am Ende nur dies ausdrücken: Ihm,

dem Auferstandenen, gehört alle Macht. Darauf

vertrauen wir, daraus leben wir, darauf hoffen wir.

(...) Die Vision, die wir suchen, kann deshalb kei-

nen andern Inhalt haben als diesen: den Auftrag,

allem Volk diese Botschaft bekannt zu machen.»

Fazit des Referenten: «Die Kirche hat dann Zukunft,

wenn sie sich nicht um ihre Zukunft sorgt. Sondern

dem Auftrag des Herrn treu zu bleiben sucht.»

Weiteres Vorgehen

Die Gesprächssynode führte nicht zu direkten

Resultaten. Die Antworten und die zentralen Aus-

sagen aus den Arbeitsgruppen werden nun vom

Expertenteam II gruppiert und diskutiert mit dem

Ziel, daraus bis Ende Jahr die Vision Kirche 21 mit

Leitgedanken zu entwickeln.

Der Entwurf wird im ersten Quartal 2017 in

regionalen Veranstaltungen präsentiert und mit

Interessierten diskutiert. Die Erkenntnisse aus die-

sen Hearings werden in den Text eingearbeitet,

so dass die Sommersynode 2017 über die Vision

Kirche 21 mit Leitgedanken beraten und entschei-

den kann.

Ein grosses Fest zur Verankerung der Vision,

der «Doppelpunkt 21» vom 10. September 2017 in

Bern, bildet den Abschluss des Visionsfindungs-

prozesses. Nach dem Fest beginnt dann die Um-

setzung.

Website zum Visionsprozess:

kirche21.refbejuso.ch

Liste der 5748 eingegangenen Fragen und

Broschüre «13 Spannungsfelder»:

kirche21.refbejuso.ch

> Vision Kirche-21

> Download

©Michael Stahl

«An einer Kathe-

drale mitzubauen,

beflügelt mehr,

als bloss einen

Stein zu behauen»:

Herzchirurg

Thierry Carrel.

«Pour contribuer à

bâtir une cathédrale,

il faut inciter à plus

que de tailler une

seule pierre»:

Thierry Carrel,

chirurgien du cœur.