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ENSEMBLE 2016/12 —– Fokus
die neuen gesellschaftlichen und kirchlichen Be-
dingungen berücksichtigt werden. Auf dem Weg
zu dieser Neufassung wird die Pfarrschaft eine
tragende Rolle spielen.
Aus- und Weiterbildung
In diesem zweiten Themenfeld wurde darüber
diskutiert, inwiefern ein verändertes Berufsbild
auch neue Formen der Aus- und Weiterbildung
für das Pfarramt erfordert. Der universitäre Mas-
terabschluss bildet dabei eine Voraussetzung, die
auch in Zukunft gelten wird.
Die Bedeutung der Weiterbildung und des Stu-
dienurlaubs für das Pfarramt wurde auf allen Kon-
ferenzen unterstrichen. Beides dient der Motivation
und der beruflichen Weiterentwicklung. Wichtig
ist dabei die grosse Freiheit bei der Wahl der Kurs-
angebote. Es wurden aber auch Stimmen laut, die
eine höhere Verbindlichkeit der Weiterbildung bis
hin zu Obligatorien wie beispielsweise Religions-
pädagogik forderten. Immer wieder hingewiesen
wurde darauf, wie wichtig der kollegiale Austausch
und das Lernen voneinander sind.
Es ist dem Synodalrat wichtig, dass Weiterbil-
dung und Studienurlaub im bisherigen Rahmen
beibehalten werden – sowohl zur Motivation wie
als Element einer zeitgemässen Personalentwick-
lung.
Rahmenbedingungen des Pfarramts
Bei Themenfeld 3 lautete die Frage, welche Rah-
menbedingungen geschaffen werden müssen,
damit der Pfarrberuf in Zukunft motiviert und
zuversichtlich ausgeübt werden kann. Sowohl in
den Fragen an den Synodalrat als auch in den
Gruppen kam deutlich der Wunsch nach Konti-
nuität zum Ausdruck: Die Arbeitsbedingungen
sollen sich nicht verschlechtern. Als brennende
Themen stellten sich ausserdem die Dienstwoh-
nungspflicht und die ständige Erreichbarkeit he-
raus.
Starke Betonung fand die Fürsorgepflicht der
beiden Arbeitgeber Kirche und Gemeinde, wenn
der Staat ausfällt. Häufig wurde eine verpflichten-
de und intensivierte Ausbildung von Kirchgemein-
deräten gefordert, insbesondere solchen mit dem
Ressort Personal. Vielfach wurde auch der Wunsch
nach einer Talentförderung geäussert. Durch die
engen Stellenbeschriebe bliebe kaum Raum für
neue und innovative Projekte.
Es ist dem Synodalrat ein grosses Anliegen,
in Zukunft ein verlässlicher Arbeitgeber zu sein
und die Kontinuität der Anstellungsbedingungen
zu gewährleisten. Die wichtigsten Rahmenbe
dingungen wie Lohn, Arbeitszeit, Krankheits-
schutz, Ferienansprüche und Pensionskasse blei-
ben gleich. Der Synodalrat hat erfahrene und
professionelle Berater angestellt, um den Aufbau
eines kirchlichen Personalmanagements zu er-
möglichen. Es ist völlig klar, dass es nicht reicht,
sich auf die reine Personaladministration zu be-
schränken, sondern dass eine Personalbegleitung
für die 500 Pfarrpersonen aufgebaut werden
muss.
©Mauro Mellone
Angeregte Diskus
sionen an den Pfarr-
konferenzen.
Discussions animées
lors des conférences
pastorales.