ENSEMBLE Nr. / N° 15 - Januar / Janvier 2017

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ENSEMBLE 2017/15 —– Kreuz und quer
A L T E R
Ruhestand erpilgern
Vom 24. bis 28. Oktober hat sich zum
zweiten Mal eine Gruppe von professionellen
und ehrenamtlichen Mitarbeitenden vor
und am Übergang in die Pensionierung den
Fragen im Hinblick auf diesen Lebensüber-
gang gestellt.
Von Frieda Hachen – Wolken und Nieselregen beglei-
ten uns in den ersten Tagen beim diesjährigen, fünf-
tägigen Unterwegssein mit Blick auf die Pensionie-
rung – gut ausgerüstet wird auch Regen manchmal
als wohltuend erlebt. Dass uns mit der Sonne an den
beiden letzten Tagen die goldroten Farben des
Herbstes auf unserem Weg begleitet haben, war
dann doch besonders wohltuend.
Wer kurz vor der Pensionierung steht, weiss um
die ambivalenten Gefühle, kennt die widersprüch-
liche Themenpalette. An diesen fünf Tagen unter-
wegs haben wir das Glück, hinauszutreten aus der
Ambivalenz und einzutreten in die einzelnen Fra-
gen, die sich an diesem Lebensübergang stellen: Wie
nehme ich von meiner beruflichen Identität Ab-
schied? Was lasse ich zurück, was nehme ich mit
beim Schritt über die Grenze? Welche Veränderun-
gen kommen auf mich zu, in meinem Lebensrhyth-
mus, in meiner Partnerschaft, in meinem sozialen
Netz? Was heisst es, wenn ich nun in die Lebens­
phase «Alter» eintrete, was habe ich für Bilder vom
eigenen Älterwerden? Welche Wünsche, Ideen und
Hoffnungen habe ich für die Zeit nach der Pensio-
nierung?
Diese und weitere Fragen erhielten Raum in stil-
len und gesprächigen Zeiten, wurden durch die
Sprache der Natur und spirituelle Gedanken unter-
stützt, und zusammen mit dem bewegten Unter-
wegssein entstand eine tragende Perspektive, eine
Farbpalette der Zukunft mit verschiedenen Schat-
tierungen.
Nächste Wanderung 2017
Datum, Ort: 23.–27. Oktober 2017, auf (Pilger-)
Wegen im Val Müstair und dem Südtirol
Flyer: > Bildungsangebote
Zwischen Abschied und Neubeginn oder tele­
fonisch
Infos: Frieda Hachen, Gerontologin,
Beauftragte Alter, Tel. 031 971 05 06,
Thomas Schweizer, Theologe und Tourismus-
beauftragter, Tel. 031 340 25 13,
Anmeldung:
früher fürs «Fiire mit de Chliine», jetzt noch fürs
Kirchenkino. Kürzlich ist sie angefragt worden, ob
sie im Herbst 2017 eine abtretende KUW-Mitarbei-
terin ersetzen will. Deshalb hat sie den diesjähri-
gen «MiKiFa»-Kurs besucht und ist bereits zum
weiterführenden Modul KUW I angemeldet. Sie
fand es beispielsweise sehr wertvoll, dass die per-
sönliche Geschichte der Teilnehmerinnen mitein-
bezogen wird. «Denn wir werden als Menschen
mit all unseren Erfahrungen den Unterricht prä-
gen», sagt sie. Gleichzeitig schätzte sie es, ihre
eigenen Haltungen zu hinterfragen, sich mit Glau-
bensfragen auseinanderzusetzen, diese kritisch
zu betrachten und in der Gruppe zu diskutieren.
«Diesen Tiefgang hätte ich nicht erwartet», freut
sie sich. Gleichzeitig konnte sie als ehemalige Leh-
rerin ihre Erfahrungen einbringen und daran an-
knüpfen. Ihr Fazit: «Ich bekomme hier die Gele-
genheit, an altbekannten sowie an neuen Fragen
und Inhalten zu wachsen!»
©zVg
Was lasse ich
zurück, was
nehme ich mit?
Qu’est-ce que je
laisse derrière,
qu’est-ce que
je prends avec?