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ENSEMBLE 2017/16 —– Dossier
Das Reformierte Forum verbindet Studie-
rende unterschiedlicher Studienrichtungen
und Herkunft. Es ist ein Ort zum Verweilen
und zur Vertiefung der eigenen Spiritualität.
Von Thomas Schüpbach-Schmid*
und Eva Schären**
Es ist ein grosses Privileg mit jungen Menschen
zwischen 20 und 30 Jahren arbeiten zu dürfen.
Vor allem bewegen die Lebendigkeit, der Ideen-
reichtum und das Engagement von Studierenden.
Etwa, wenn eine Gruppe selbstständig ein Anti-
Foodwaste-Projekt im Forum betreibt. Oder wenn
eine Studentin begeistert von neuen Formen der
Bildung erzählt.
Nicht zu übersehen
Es sollen auch hier junge Erwachsene direkt zu
Wort kommen. Eine Studierende stellt das Refor-
mierte Forum so vor:
«‹Auf dem Weg von der Bushaltestelle zur Uni
Tobler bist du direkt neben dem Reformierten
Forum vorbeigelaufen!› Dies war das Erste, was
ich von der damaligen Leiterin an der Informa
tionsveranstaltung der Uni bezüglich Reformiertes
Forum erfahren habe. Seither weiss ich nicht, wie
man das Forum übersehen kann. Das originelle
Schaufenster verrät bereits, zu welchem Semes-
terthema Veranstaltungen angeboten werden. Da
gibt es informative Anlässe zu aktuellen politi-
schen Entwicklungen. Mal stehen soziale und
kulturelle Fragen im Mittelpunkt, oder man setzt
sich mit medizinethischen oder ökologischen The-
men auseinander. Durch die Vernetzung mit der
Theologischen Fakultät entstanden die Angebote
der Mittagsandacht ‹mittendrin› und Gottesdienst-
projekte zum Semesterbeginn. Das Angebot im
Reformierten Forum wird vom Team und von Stu-
dierenden aus verschiedenen Studienfachrichtun-
gen, dem Forumsrat, zusammengestellt.»
Selbstwirksamkeit und Beziehungen
Es sind drei Ziele, welche die Hochschulseelsorge
verfolgt. Erstens sollen mit den Angeboten und
mit der Seelsorge die persönliche und die spiritu-
elle Entwicklung der jungen Erwachsenen geför-
dert werden. Zweitens sollen den Studierenden
durch Begleitung Möglichkeiten zur Selbstwirk-
samkeit eröffnet werden. Sei es, dass das Forum
ihnen mit Räumen und fachlichem Rat zur Seite
steht, oder dass Studierende ihre persönlichen
Anliegen und Interessen in Form eines Podiums,
eines Workshops oder einer Begegnung umsetzen
können.
Das dritte Ziel besteht im Aufbau von Bezie-
hungen zwischen Studierenden verschiedener
Fachrichtungen. Was in Vorlesungen der Uni
zählt, sind Leistung, gute Abschlüsse und Erfolge
in der Forschung. Der Mensch ist aber angewiesen
auf ein soziales Netzwerk. Viele kommen von aus-
wärts und haben in Bern einen Wochenaufenthalt,
sind also getrennt von ihrem vertrauten Umfeld.
Da ist es äusserst wichtig, auch nach den Vor
lesungen Anschluss zu andern Studierenden zu
finden.
Dies beschreibt ein Student wie folgt: «Das
Reformierte Forum ist mir eine Stütze im univer-
sitären Leben. An Montagen etwa empfängt mich
ein warmherziges Team mit einer köstlichen war-
men Mahlzeit. Ich darf einfach kommen, mich
hinsetzen, mit tollen Menschen reden und immer
wieder Neues erfahren. Das und noch einiges
mehr ist für das Reformierte Forum selbstverständ-
lich – für mich: ein Segen.»
www.refforum.chR E F O R M I E R T E S F O R U M
Junge Erwachsene
im Hochschulpfarramt
*
* Hochschulpfarrer, Leiter Reformiertes Forum
** Theologiestudentin
©zVg
Team des Reformier-
ten Forums (v. l. n. r.):
Thomas Schüpbach-
Schmid (Leiter),
Nikolaos Fries
(Mitarbeiter),
Maria Schmidlin
(Assistentin),
Benjamin Eichen-
berger (Assistent).
L’équipe du Forum
réformé (de g. à d.):
Thomas Schüpbach-
Schmid (directeur),
Nikolaos Fries
(collaborateur),
Maria Schmidlin
(assistante), Benja-
min Eichenberger
(assistant).