Ein voller Lastwagen in einer Stunde

Sachgüter-Spende für die Ukraine in der Kirchgemeinde Aarwangen

«Die Spendenbereitschaft ist überwältigend!», sagt Sandra Karth, Pfarrerin in der Kirchgemeinde Aarwangen und schaut auf die Berge von Kartons mit Kleidern, Nahrung und Hygieneartikel, die vor dem grossen Lastwagen auf dem Friedhofparkplatz stehen. Ganz unterschiedliche Menschen kommen mit Säcken, Kisten und Taschen und bringen alle Material, das sie in die Ukraine spenden möchten. Ganze Familien sind da, aber auch eine Frau mit Rollator steht in der Schlange. Sie bringt eine Einkaufstasche voll Nahrungsmittel, die sie extra fürs Kriegsgebiet gekauft hat. «Mehr liegt leider nicht drin. Aber es tut mir weh, wenn ich den Krieg sehe. Es erinnert mich an früher – und ich dachte doch, so etwas wird nie mehr passieren!», sagt sie einer Helferin. «Es ist rührend, wie viel Mühe sich manche geben! Der Dank, den wir für die Aktion und das Engagement erhalten, ist sehr wertvoll!», sagt Karth.

Die Sammelaktion kam durch persönliche Kontakte der Kirchgemeinderätin Vreni Jäggi zustande. «Eigentlich leitete Vreni nur einen Spendenaufruf ihrer Freundin Irina Saner weiter, die dank Beziehungen zu ihren Landsleuten, der Regierung und zur Botschaft in Bern einen Hilfstransport organisiert hatte», erzählt Karth. «Dies war eine Chance für uns, in der Gemeinde etwas Konkretes zu tun.» Die Idee fiel auf fruchtbaren Boden:

«Sobald der Flyer veröffentlicht war, bekamen Vreni und ich laufend Telefonate von Personen, die gleich palettenweise Material spenden wollten. Mir wurde klar: mit einem Tisch und zwei Helferinnen im Kirchgemeindehaus kriegen wir das nicht mehr hin!» Die ukrainischen Bekannten organisierten daraufhin einen grossen Lastwagen, der beim Friedhof beladen wurde. Dank Hilfe der Feuerwehr und Wegbeschilderung konnte der Ansturm logistisch gut bewältigt werden.

Rund 25 Helfende waren etwa zwei Stunden damit beschäftigt, Säcke zu sortieren, Kisten anzuschreiben und die Lieferung zu erfassen. Um 14 Uhr war der Ansturm vorbei, alles Material verpackt und der Lastwagen machte sich auf den Weg in die Ukraine. Was die LKW-Chauffeure dort erwartet, ist nicht klar. «Im Krieg ist leider nichts mehr planbar», sinniert die Pfarrerin. «Wir können nur hoffen und beten, dass die gespendete Ware sicher die Grenze passieren kann und dort Menschen in Not erreicht.»

Weitere Informationen
Die nächsten Daten für Sachgüterspenden: Samstag, 13. und 20. März, 12 bis 13 Uhr

Anfahrt zum Friedhof via Kirchgemeindehaus fahren. Der Weg ist ausgeschildert.

Eine Liste mit benötigten Artikeln, das Konto für Geldspenden sowie Kontaktpersonen sind auf der Internetseite der Kirchgemeinde Aarwangen aufgeführt.


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