Wort auf den Weg
«»Zu wunderbar ist es für mich, dies zu erkennen, zu hoch, ich kann es nicht fassen. Wohin soll ich gehen vor deinem Geist und wohin fliehen vor deinem Angesicht? Stiege ich hinauf zum Himmel, du bist dort, und schlüge ich mein Lager auf im Totenreich, sieh, du bist da. Nähme ich die Flügel der Morgenröte und liesse mich nieder am äussersten Ende des Meeres, auch dort würde deine Hand mich leiten und deine Rechte mich fassen.» Psalm 139,6-10
Der 139. Psalm ist einer meiner Lieblingspsalmen. In wunderschönen poetischen Worten drückt er aus, dass Gott mich kennt, dass Gott mein Reden und Handeln versteht, ja sogar besser versteht als ich mich manchmal selbst verstehe. Gott ist uns nahe, er leitet und begleitet uns. Voll Staunen sagt der Psalmbeter: «Zu wunderbar ist es für mich, dies zu erkennen, zu hoch, ich kann es nicht fassen.»
Manchmal wird diese Nähe zu nahe und zu bedrängend. Manchmal gibt es Zeiten, wo ich diese Nähe nicht aushalte. Darum auch die Frage: «Wohin soll ich gehen vor deinem Geist und wohin fliehen vor deinem Angesicht?» Und dann die verwunderte Erkenntnis: Es gibt keinen Ort weder im Himmel noch im Totenreich und auch nicht auf dieser Erde, wo Gott nicht da ist, wo er mich nicht an der Hand nimmt, und mich leitet, auch in schwierigen und herausfordernden Zeiten meines Lebens.
Wenn ich mich darauf einlasse, bekommt diese Verheissung von Gottes Gegenwart, von seinem Dasein für unsere Welt und für mich persönlich eine Kraft, die mich vertrauen und hoffen lässt.
Was mir an diesem Psalm gefällt, ist die universale, die kosmische Dimension. Gott ist nicht nur da für mich, nein, seine Verheissung gilt allen Menschen, und überall. Er kennt mich und ist mir nahe, er kennt aber auch alle anderen, die - genauso wie ich - Teil seiner guten Schöpfung sind. Dies eröffnet eine Weite und eine Tiefe, die mich staunen lässt: Ich bin Teil einer Gemeinschaft, die Gottes ganze Schöpfung umfasst.
Ueli Burkhalter
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