Wort auf den Weg
«Ist nicht dies ein Fasten wie ich es will: Ungerechte Fesseln öffnen, die Stricke der Jochstange lösen und Misshandelte freilassen und dass ihr jedes Joch zerbrecht?» (Jesaja 58,6)
Wir gehen auf die Passionszeit zu – die Zeit im Kirchenjahr, an der wir uns an den Leidensweg Jesu Christi erinnern. Der Blick auf den misshandelten Gekreuzigten lenkt unseren Blick auf diejenigen, die heute misshandelt werden und schwer an ihrem Kreuz zu tragen haben.
Mit der Passionszeit ist traditionell auch das Fasten verknüpft – 40 Tage vom Aschermittwoch bis Karsamstag; wobei die Sonntage vom Fasten ausgenommen sind, denn der Sonntag ist der Tag der Auferstehung Jesu Christi. Es gibt etliche Menschen, die in der Fastenzeit die Gelegenheit wahrnehmen, 40 Tage keinen Alkohol zu trinken oder keine Süssigkeiten zu essen oder auf anderes zu verzichten. Haben Sie selber auch schon gefastet? Fasten kann befreiend wirken und auch die Sinne schärfen.
Von Befreiung in einem umfassenden Sinn spricht das Wort aus dem Jesaja-Buch. Es geht um die Befreiung aus Ungerechtigkeiten und Misshandlungen, um die Befreiung aus Unterdrückungen jeglicher Art. Liest man die weiteren Verse, dann geht es um die Befreiung aus Not und Hunger und um die Freiheit, sich seinem Nächsten zuzuwenden.
Die kirchlichen Hilfswerke laden besonders in dieser Zeit ein zu Aktionen. Möge Gott unsere Sinne schärfen, damit wir in unserem Umfeld und weltweit Ungerechtigkeiten erkennen und befreiende Möglichkeiten sehen.
Judith Pörksen Roder
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