Wort auf den Weg
Da erschien ihm der Engel des HERRN und sprach zu ihm: «Der HERR mit dir, du streitbarer Held!» Gideon aber sprach zu ihm: «Ach, mein Herr! Ist der HERR mit uns, warum ist uns dann das alles widerfahren? Und wo sind alle seine Wunder, die uns unsere Väter erzählten und sprachen: Der HERR hat uns aus Ägypten heraufgeführt? Nun aber hat uns der HERR verstossen und in die Hand Midians gegeben.» Der HERR aber wandte sich zu ihm und sprach: «Geh hin in dieser deiner Kraft; du sollst Israel erretten aus den Händen der Midianiter. Siehe, ich habe dich gesandt!» Richter 6,12-14
Nach den willkommenen Ferien hat uns der Alltag wieder eingeholt, wir sind zurück im Arbeitstrott, kommen unseren Verpflichtungen und Terminen nach. Die Situation in der jetzigen Zeit, in der wir uns in einer weltweiten Pandemie befinden, ist ungewohnt. Wir sind mit Unsicherheiten konfrontiert und wissen nicht, was morgen sein wird. Einige mögen sich wie Gideon fragen: «Wo sind all die Wunder» des Herrn heute? Die Antwort auf diese Frage ist gestern wie heute weder in apokalyptischen Äusserungen zu finden - die uns einreden wollen, das Virus sei eine göttliche Strafe - noch in starrem Schicksalsglauben, sondern in den ermutigenden und tröstlichen Worten des Engels: «Geh hin in dieser deiner Kraft!»
Natürlich haben wir unsere Grenzen, aber wir können doch etwas bewirken. Mit unseren Fähigkeiten, so beschränkt sie auch sein mögen, können wir die Welt verändern. Die Textstelle drängt uns zum Handeln, und sie fordert uns dazu auf, die uns innewohnende Kraft (neu) zu entdecken. Dies im Wissen, dass wir nicht perfekt sind. Doch mit der Hilfe des Herrn sind wir alle Helden mit viel Kraft.
Philippe Kneubühler
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