Wort auf den Weg
«Als ich aber ansah alle meine Werke, die meine Hand getan hatte, und die Mühe, die ich gehabt hatte, siehe, da war es alles eitel und Haschen nach Wind.» Prediger 2,11
Was verleiht dem Leben des Menschen Sinn?
Normalerweise findet unser Leben seinen offensichtlichen Sinn in der Ausführung der alltäglichen Verrichtungen, in unserer Arbeit, unseren Projekten, unserer Freizeit. Seit der Covid-19-Krise ist damit Schluss.
Seit dem Ausbruch der Krise hat sich unser Alltagstrott aufgelöst, und mit ihm die Offensichtlichkeit des Sinns im Leben. Zuerst konnten wir uns noch darüber freuen, dass wir mehr Zeit hatten. Dann gerieten wir ins Grübeln. Was sollen wir mit unserer Zeit und unserem Leben anfangen, wenn wir nicht mehr zur Arbeit gehen können, auf unsere Freizeitbeschäftigungen verzichten müssen, unsere Freunde und Angehörigen nicht mehr treffen können? Ich denke an die Kranken, an die Menschen im Gefängnis, an die Flüchtlinge, und ich versuche, die Schwierigkeit ihrer Situation zu ermessen.
Für den Prediger ist alles hinfällig. Für ihn gibt es nur die Lösung, das Leben mit denen zu geniessen, die wir lieben.
Philippe Kneubühler
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