Wort auf den Weg
«Er zählt die Sterne und nennt sie alle mit Namen.» Psalm 147,4
Für die einen sind sie das ewige Symbol für Romantik, andere sehen in den Sternen faszinierende Welten, die es zu erforschen gilt. 70 Tausend Millionen Millionen Millionen Sterne gibt es laut wissenschaftlicher Erkenntnis. Mit anderen Worten: 70 Trilliarden. Das ist eine sieben mit 22 Nullen. Vermutlich geht die tatsächliche Zahl der Sterne weit über diese Schätzung hinaus.
Wie werden all diese Himmelskörper eigentlich benannt? In der Wissenschaft braucht es für jeden einen Namen, beziehungsweise eine Nummer. Bei der großen Anzahl Sterne ist dies eine Sisyphusaufgabe, die niemals zu enden scheint. Viele Sterne haben daher bis heute noch keine Bezeichnung erhalten. Für den betenden Menschen im Wochenpsalm ist Gott einer, der diese Sisyphusarbeit nicht scheut und sie sogar bewältigt. Ja, das zeichnet seinen Gott aus: «Er zählt die Sterne und nennt sie mit Namen.» Damit will er sagen: Gott ist einer, der nicht müde wird, auch nicht mit mir. Ein einzelnes Menschenleben gleicht zwar, gemessen an der Anzahl von Sternen, einem Wimpernschlag, einem Nichts. Trotzdem geht dieses Leben an Gott nicht vorbei. So wie er jeden Stern mit Namen nennt, kennt er die Brüche und Wunden auch meiner Existenz und kümmert sich darum. «Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden», und «der HERR richtet die Elenden auf», rühmt das Psalmgebet weiter. Was ich nicht bewältige, bewältigt er. Er übersieht mich nicht und kümmert sich um die tiefen Risse meiner Seele und die schmerzenden Wunden meines Lebens.
Iwan Schulthess
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