Wort auf den Weg
«Ich will dem HERRN singen mein Leben lang und meinen Gott loben, solange ich bin».(Psalm 104,33)
Immer noch steht einiges still. So auch die vielen Chöre, denen das Versammlungsverbot einen Probestopp verordnet hat. Wann dürfen sie wieder gemeinsam singen, mit ihren Werken auftreten, im Gottesdienst, im Konzert, an Festen und Feiern?
Das Chorsingen hat zwei erwiesene Wirkungen: eine gemeinschaftliche und eine ganz persönliche. Wussten Sie, dass sich die Herzschläge beim gemeinsamen Singen je nach Melodie und Rhythmus angleichen – oder dass dabei das Hormon Oxytocin vermehrt ausgeschüttet wird, ein Bindungshormon, welches die soziale Interaktion beeinflusst? Es trägt auch dazu bei, dass wir uns wohlfühlen. Singen wirkt also wie ein Medikament, nur angenehmer und ohne lästige Nebenwirkungen. Chorsingen verbessert die Lebensqualität und lindert Symptome.
Und dann ist da noch die dritte Wirkung: «Wer singt, betet doppelt» soll Luther gesagt haben. Wenn ich singe, bin ich ganz bei mir, wie beim Gebet. Singen wir also weiter, in der leeren Kirche, unter der Dusche, beim Kochen, beim Radiohören, beim Fernsehgottesdienst oder auf dem Balkon – und hoffentlich bald wieder im Chor. Gott singend zu loben kann nicht gestoppt werden.
Claudia Hubacher
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