Wort auf den Weg
«Wider alle Hoffnung hat er auf Hoffnung hin geglaubt ...» Römer 4,18
Es sind nicht die Fragen, die sich uns im Synodalrat stellen, welche mich im Moment umtreiben. Es sind vielmehr die aufgebrochenen Gräben in unserer Gesellschaft und die Droh- und Kriegsspiele machthungriger Despoten, die mich beschäftigen. Wir schauen zu, wie sich vor unseren Augen ein Krieg in Europa anbahnt und haben ganz offensichtlich keine anderen Probleme als die aktuellen Einschränkungen durch die Corona-Massnahmen.
Ich bin überzeugt, dass es für uns von grosser Bedeutung wäre, wenn wir die Gabe der Hoffnung wiederentdecken und vermehrt davon leben würden.
In unseren Kirchen könnte diese Hoffnung nämlich bewirken, dass wir unsere A?ngste angesichts der zunehmenden Säkularisierung, der weit verbreiteten Orientierungslosigkeit und der Schwierigkeiten bei der Tradierung des Glaubens überwinden. Hoffnung verschafft und stiftet Vertrauen, eine ganz wesentliche Voraussetzung, um schliesslich auch mehr Selbstvertrauen in einer immer komplexeren Welt zu gewinnen und entsprechend zu handeln.
Auch in unserer Gesellschaft tut Hoffnung Not, wenn es darum geht, die Gräben, welche in den letzten Monaten aufgrund der Pandemie aufgebrochen sind, zu überwinden. Es braucht diese Kraft, welche aus dem Selbstvertrauen erwächst, um laut und deutlich gegen Kriegstreiberei und Unterdrückung aufzubegehren. Es braucht die grenzüberschreitende Solidarität im Reden und Handeln, um den Frieden in Europa zu bewahren und in der Welt zu schaffen.
Als Christen sind wir deshalb gerufen, wie Jesus wider alle Hoffnung zu glauben und aus der Kraft, die aus dem Glauben erwächst, in der Welt zu wirken. Dabei Gräben zu überwinden und Vergebung zu üben da, wo Menschen sich in Ablehnung und Hass verloren haben, sowie einzustehen für Frieden und Gerechtigkeit wird für unsere Zukunft von zentraler Bedeutung sein.
Roland Stach
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