Wort auf den Weg
«Neige, HERR, dein Ohr und höre! Öffne, HERR, deine Augen und sieh her!» 2 Könige 19,16
Im Monatsspruch für August redet einer mit Gott wie mit einem Menschen. Einem Menschen, der Ohren und Augen hat. So persönlich ist die Vorstellung des Beters von Gott. Für ihn ist Gott ein persönlicher Gott. Ein Gott, der auch mal seine Ohren verschliesst oder die Augen. Und vielleicht ist dieses Gefühl uns gar nicht so fremd: Gott verschliesst seine Augen vor meinen Nöten, er hört nicht auf mein Rufen. Oder wie anders liesse sich erklären, dass wir manchmal so nichts von ihm spüren. Gott, wo bleibst du? Hast du mich vergessen? Warum bist du mir so fremd? Irgendwie finde ich das befreiend, dass man auch so beten kann.
Hier ist das Gebet ein Rufen aus der Verzweiflung heraus. Und wer weiterliest, entdeckt, dass der Ruf nicht unbeantwortet bleibt. Das macht doch Hoffnung. Anscheinend sind die Ohren und Augen Gottes doch nicht so verschlossen, wie zuerst befürchtet.
Iwan Schulthess
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