Wort auf den Weg

Ostern: Drei Zeiten, um zu wachsen 

Das Osterfest bietet drei sehr gute Gelegenheiten, auf unserem Lebensweg weiterzuschreiten und dabei, inmitten der Prüfung, eine Botschaft der Hoffnung zu empfangen.

Wir alle haben diesen Weg beschritten, mit unterschiedlicher Ausprägung, bewusst oder unbewusst.

Am Anfang steht der Karfreitag, der Tod von Jesus am Kreuz. Ein unwürdiger Tod, ein ungerechter Tod. Es ist die Zeit des Nichtverstehens, des Schmerzes und des Leids, des Verlassenseins, der Einsamkeit. Alles scheint einzustürzen.

Aber das ist zum Glück nicht das Ende, denn ein neuer Tag bricht an, der Ostersamstag. Wir sind noch K.O., wir schweigen: Es ist der Tag der Trauer, der Stille, aber auch schon des Nachdenkens, der Trauerarbeit. Die Sicherheiten, die wir gestern noch hatten, haben sich aufgelöst, es muss ein neuer Sinn gefunden werden in der Stille und Einsamkeit. Etwas Neues muss aufgebaut werden – aber was?

Dann, endlich, bricht der Ostermorgen an, der Tag der Auferstehung. Eine unerwartete, undenkbare Zeit. Eine geschenkte Zeit, die eine neue Perspektive eröffnet, die Trauer und Leid überwindet, ohne sie zu vergessen. Die Freude kehrt zurück, der Sinn, die Ruhe. Wir fühlen uns leicht, versöhnt, wiederauferstanden.

Drei Zeiten, drei Zustände auf unseren Lebenswegen, die eine Botschaft der Hoffnung bereithalten für alle, die Schmerz, Trauer und Leid erfahren haben: Es gibt keine hoffnungslosen Lagen, Gott bringt uns das Leben zurück, immer wieder.

 

Philippe Kneubühler


Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn

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