Wort auf den Weg
Lukas 24,32: «Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete?»

Wie sind die Ereignisse von Karfreitag und Ostern zu verstehen?
Kleopas und sein Freund, die auf dem Weg ins Dorf Emmaus waren, waren verstört und verschreckt von dem, was sie gerade erlebt hatten: Erst der Schock der Kreuzigung Jesu und dann die Nachricht von den Frauen, dass sein Grab leer sei und ihnen Engel gesagt hätten, dass er lebe.
Sie erkannten Jesus nicht, als er selber sich zu ihnen gesellte, sie auf ihrem Weg begleitete und ihnen das Erlebte deutete. Erst als Jesus ihnen das Brot brach, erkannten sie ihn – und schon war er nicht mehr zu sehen.
Erst die Deutung von Ereignissen verhilft dazu, wirklich zu verstehen. Als Jesus selber diese Ereignisse als Rettungsgeschehen deutete, wurden aus den «trägen» Herzen «brennende» Herzen.
Es ist möglich, dass Jesus uns auf unserem eigenen Weg begleitet, ohne dass wir ihn erkennen – oder dass wir erst im Nachhinein erkennen, dass Gott selber für uns da war.
Gott gibt sich uns zu erkennen, aber er bleibt für uns unverfügbar. Wir können aber darauf vertrauen, dass Christus uns immer wieder auf unserem Weg stärkt, für uns da ist und uns den Weg der Liebe zeigt, der unser Herz brennen lässt.
Judith Pörksen Roder