Wort auf den Weg
«Aus seiner Fülle haben wir ja alle empfangen, Gnade um Gnade.» (Johannes 1,16)
In allen Kirchen wird im September die Schöpfungszeit gefeiert und zum Gebet für die Schöpfung aufgerufen.
Wer einen Garten hat, kann in dieser Zeit ernten - Äpfel und Pflaumen, Bohnen und Brokkoli - je nach dem, was gepflanzt wurde. Die Fülle dessen, was uns zugute wächst, erleben wir besonders in der Herbstzeit.
Denke ich an mich selber als Geschöpf, so habe ich empfangen, dass ich sehen und hören, fühlen und sprechen, mich bewegen und denken kann – es ist so alltäglich, und doch ist es Gnade um Gnade.
Wer sich wissenschaftlich mit Biologie beschäftigt, taucht ein in die Fülle der Pflanzen- und Tierwelten und entdeckt die wundersame Komplexität eines menschlichen Körpers.
Im Johannesevangelium werden diese sichtbaren Welten ins Verhältnis zu den unsichtbaren Welten gesetzt – nicht einem blinden Zufall verdanken wir das Leben, nicht einem anonymen Schicksal sind wir ausgeliefert, sondern die Zuwendung Gottes ist die Quelle unseres Lebens. Die Liebe, die in Christus aufleuchtet, möge unsere Sinne und unseren Verstand beseelen.
Judith Pörksen Roder
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