Wort auf den Weg
Bewahre deine Zunge vor Bösem, deine Lippen vor falschen Worten. Psalm 34,14
In dieser Zeit der Corona-Pandemie geschieht Unheimliches. In den letzten Wochen haben sich beklemmende Ausdrücke in unserem Sprachgebrauch und damit in unserem Denken eingenistet. Wörter wie Lockdown, Übersterblichkeit, Durchseuchung oder Social Distancing dominieren unseren Alltag, und das schön klingende Wort Corona hat sich in einen Schreckensnamen verwandelt. So verändern Wörter die Welt: Social Distancing wird hoffentlich nicht zu dem, was wir wörtlich übersetzen. Warum sagen wir es dann nicht richtig: körperliche Distanz?
Manchmal wünsche ich mir mehr Sorgfalt und Besonnenheit in der Kommunikation. Und in dieser schwierigen Zeit wünsche ich mir mehr positive Wörter in unseren Gedanken, damit diese Wörter auch ausgesprochen werden und die schauerlichen Ausdrücke ihre Dominanz verlieren. Wie wäre es mit: Himmelszelt, Lebenslust, Liebe, Morgentau, Geborgensein, Regenbogenzauber, Herzensangelegenheit, Mutter- und Vaterglück, Chance, Frühlingssonnentag, Buschwindröschen, Streicheleinheit, Seelennähe, Aufmerksamkeit, Zusammengehörigkeit, Gottvertrauen usw.?
Claudia Hubacher
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