Wort auf den Weg
«Lasst uns an dem unwandelbaren Bekenntnis der Hoffnung festhalten, denn er, der die Verheissung gegeben hat, ist treu! Lasst uns aufeinander achten und uns zur Liebe und zu guten Taten anspornen! Lasst uns nicht unseren Zusammenkünften fernbleiben, wie es einigen zur Gewohnheit geworden ist, sondern ermuntert einander, und das umso mehr, als ihr seht, dass der Tag naht!» Hebr. 10, 23-25
Wie geht es Ihnen mit den Lockerungen der Massnahmen, die uns das schreckliche Virus mit dem schönen Namen aufgezwungen hat? Mich erleichtert es, ein wenig aufatmen zu können. Aber ich frage mich: Woran habe ich mich inzwischen gewöhnt? Vielleicht sogar ganz gern? Z.B. daran, länger schlafen zu können, weil der Anfahrtsweg zur Sitzung wegfällt. Nicht unangenehm! Und das Wangenkuss-Ritual, mit welchem man manchmal überrumpelt wurde, habe ich mir leicht abgewöhnt. Hingegen die Familienangehörigen nicht umarmen zu dürfen, das vermisse ich schon sehr.
Was genau passiert eigentlich durch die veränderten Gewohnheiten? Hat es nachhaltige gesellschaftliche Auswirkungen, dass wir uns die Hand nicht mehr geben? Dass wir uns abgewöhnt haben, Freunde und Bekannte einzuladen? Jemandem die Hand geben ist ein Zeichen der Achtung, des Friedens, der Verbundenheit. Der Händedruck gehörte fest zu unseren Umgangsformen, privat und beruflich. Sein Ausbleiben baut eine neue Distanz auf, welche schwer zu überbrücken ist. Kehren wir wieder zum Händedruck zurück? Und wie?
Gewohnheiten zu hinterfragen ist nicht das Schlechteste und manchmal auch heilsam. Aber ich hoffe sehr und wünsche uns, dass wir uns nicht daran gewöhnt haben, Gottesdiensten fernzubleiben, Beerdigungen nur im engsten Kreis abzuhalten oder uns hinter Masken in der Unerkennbarkeit zu verstecken. Ermuntern wir uns vielmehr dazu, einander nahe zu sein.
Claudia Hubacher
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