Wort auf den Weg
«Der Herr aber ist der Geist; und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.» 2. Korinther 3,17
Wir haben Pfingsten gefeiert. Dieses Fest erinnert an die Ausgiessung des Heiligen Geistes, die Geburtsstunde der Kirche. Die Jüngerinnen und Jünger hatten sich ängstlich zurückgezogen, sich vor der Welt versteckt. Sie sind verunsichert und wissen nicht, wie es weitergehen soll. Da kommt der Geist Gottes auf sie, und gestärkt gehen sie hinaus und verkünden den Menschen, die aus der ganzen Welt in Jerusalem versammelt sind, mutig und begeistert von den grossen Taten Gottes, wie es in der Apostelgeschichte heisst.
Der Apostel Paulus redet auch vom Geist Gottes. Im Geist ist Gott auf geheimnisvolle Art und Weise präsent. Im Geist spüren wir Gottes Dasein für uns Menschen und für seine ganze Schöpfung. Und wenn wir uns auf Gott einlassen, so der Text, sind wir frei! Ja, «wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit» - ein grosser Zuspruch, eine wunderbare Verheissung.
Wir alle erleben persönlich viel innere und äussere Unfreiheit. Die Befreiung von Zwängen, von Angst und Schuld, letztlich die Befreiung dazu, das Leben zu wagen, ist eines der grossen Themen der biblischen Botschaft des Alten und des Neuen Testaments. Nicht von ungefähr lautet der Titel eines Hauptwerks des Reformators Martin Luther: «Von der Freiheit eines Christenmenschen».
Der Zuspruch «wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit» befreit uns zum Leben. Das heisst nicht, dass in dieser Freiheit alles beliebig wird, dass jeder nur auf seine individuellen Freiheiten pochen soll. Für mich heisst es: mich selber als befreit wahrzunehmen und dankbar und ermutigt durch mein Reden und Handeln in der Welt und für die Welt Zeuge dieser grossen Freiheit zu sein.
Ueli Burkhalter
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